SPD Kissing auf Hiasl´s Spuren

18. Juli 2017

Regionale Geschichte am Leben halten – dieses Ziel hat der Vortrag von Prof. Klaus Wolf von der Universität Augsburg in der Riegele Erlebniswelt zum Ziel. Thema war der Mythos des bayerischen Hiasl und sein Einfluss auf Literatur und Musik.

Zur Einstimmung trugen Siegfried und Gisela Bradl ein Instrumentalstück am Akkordeon und der Zitter vor und animierte das Publikum zum Mitsingen. Mit dem Motto „Sche langsam fang ma o, mitanand!“ leiteten sie unterhaltsam zum Hauptteil über.

Der 1736 in Kissing geborene Matthäus Klostermayr, auf dem die Erzählungen des Hiasl begründet sind, wurde 1771 in Dillingen von der fürstbischöflichen Regierung Augsburg zum Tod „auf Rädern, von oben nach unten“ verurteilt. Dazu hatte es allerdings knapp 300 Soldaten benötigt, um ihn bei Kaufbeuren/Osterzell zu stellen. Davor war er auf Grund der vielen unabhängigen Gebiete jeglicher Verfolgung entgangen, da er sich immer schnell ins Ausland absetzen konnte. Bis zu seinem Prozess trieb er im Gebiet des heutigen Schwabens als Wilderer sein Unwesen. Von der Obrigkeit verachtet, wurde Klostermayr für die Bauern zum Retter in der Not, konnte sich auf deren Schutz verlassen und wurde als bayerischer Robin Hood angesehen.

Bereits 1772 erschien eine anonyme Biografie über den bayerischen Hiasl, die durch die Buchmessen in Frankfurt und Leipzig große Bekanntheit erlangte. Von da an wurde der Volksheld Vorbild für Räubergeschichten, wie beispielsweise Schillers „Karl Moor“ oder Tiecks „Der bayerische Hiesel“. Auch Volkslieder oder Wanderbühnen griffen den Mythos auf und der bayerische Hiasl entwickelte sich zu einer überzeitlichen prophetischen Rächer-Gestalt.

Der solchermaßen berühmte bayerische Volksheld erregte natürlich das Interesse an seinem Geburtsort. Aus Kissing war eine mehrköpfige Delegation des SPD-Ortsvereins unter Führung von Erstem Bürgermeister Manfred Wolf und zweiter Bürgermeisterin Silvia Rinderhagen extra angereist, um ihre Kenntnisse über den Hiasl zu vertiefen.

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